Neujahrsempfang der Stadt Olsberg: Jede Menge Engagement „für eine lebenswerte, eine offene Stadt“

Es ist ein Forum für den Austausch über Ortsteilgrenzen hinweg – und vor allem ist es ein Treffpunkt für Menschen, die sich auf verschiedenste Weise in der Gesellschaft engagieren und sich einbringen: Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger kamen jetzt zum Neujahrsempfang der Stadt Olsberg in die Konzerthalle.



Olsberg. Es ist ein Forum für den Austausch über Ortsteilgrenzen hinweg – und vor allem ist es ein Treffpunkt für Menschen, die sich auf verschiedenste Weise in der Gesellschaft engagieren und sich einbringen: Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger kamen jetzt zum Neujahrsempfang der Stadt Olsberg in die Konzerthalle. Im Mittelpunkt dabei: Das Ehrenamt – das besondere Würdigung mit dem Olsberger Heimatpreis sowie den Preisen für bürgerschaftliches Engagement findet.

„Sie alle sind Stützpfeiler in einer aktiven Gesellschaft, Sie alle tragen dazu bei, dass Olsberg eine lebenswerte, eine offene, eine lebendige Stadt ist“, begrüßte Bürgermeister Wolfgang Fischer die Besucherinnen und Besucher. Gleichwohl sparte das Stadtoberhaupt nicht mit kritischen Worten: Die Kommunalfinanzen in NRW befänden sich nach wie vor in einer dauerhaften Schieflage: „Die Substanz, von der die Städte und Gemeinden - auch wir in Olsberg - bisher leben, wird in absehbarer Zeit aufgebraucht sein.“

Diese Entwicklung habe das Potenzial, eine lebendige Demokratie vor Ort auszuhöhlen: „Wer möchte unter solchen Vorzeichen sich noch kommunalpolitisch engagieren, wenn man im Rat nicht mehr gestalten kann, sondern nur noch über Zumutungen entschieden wird? Wir alle, die wir uns kommunalpolitisch engagieren, sind doch angetreten, um unsere Stadt weiterzuentwickeln, um das direkte Lebensumfeld unserer Bürgerinnen und Bürger sinnvoll zu gestalten.“

Dazu gehören unter anderem Schulen, Infrastruktur, Dorfgemeinschaftshäuser und Feuerschutz – hier stehen, so Wolfgang Fischer, geballte Investitionen vor der Tür: „Für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit unserer Stadt sieht der Haushalt in diesem Jahr alleine 9,4 Mio. Euro an Investitionen vor. Mit rund 7,9 Mio. Euro bilden hierbei die Baumaßnahmen einen wesentlichen Teil ab.“

Zum „runden Geburtstag“ – nach der kommunalen Neugliederung von 1975 wird die Stadt Olsberg nun 50 Jahre alt – gratulierte der aus Bigge stammende Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke mit seinem ebenso unterhaltsamen wie informativen Festvortrag „Vom Amt Bigge zur Stadt Olsberg – Rückblick und Ausblick“. Dabei nannte er die Stadt Olsberg „eine grandiose Erfolgsgeschichte“ – politische Stabilität gehe mit wirtschaftlicher Prosperität einher. An der kommunalen Neugliederung gebe es keine Kritik mehr: „Das ist der deutlichste Beweis für die Erfolgsgeschichte.“ Schon seit dem Mittelalter seien Städte Orte bürgerlicher Freiheiten gewesen. Demokratische Freiheiten gebe es auch heutzutage in den Städten – Hans Schulte-Nölke: „Olsberg und die Olsberger haben diese Freiheiten über 50 Jahre bestens genutzt.“ Es gelte aber auch, Freiheiten zu verteidigen: Hetze sei keineswegs demokratisch, sondern gerade ein Angriff auf Freiheit und Menschenrechte, unterstrich der Rechtswissenschaftler.

Langanhaltenden Applaus gab es für die Träger des Olsberger Heimatpreises: Mit dem 1. Platz wurde der Heimatverein Gevelinghausen ausgezeichnet, der mit seiner Pflege, Dokumentation und Führung des Heimatmuseums „Alte Mühle“ zum Erhalt der Ortsgeschichte beiträgt. Der 2. Platz geht an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Olsberg – „für die tägliche ehrenamtliche Einsatzbereitschaft, die Ausbildung neuer Kameradinnen und Kameraden in der Jugendfeuerwehr sowie die musikalische Begleitung durch den Spielmannszug“, so Wolfgang Fischer. Und Träger des 3. Platzes ist das Olsberger X-Mas Weihnachtsmarktteam, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, etwas auf die Beine zu stellen – für die Olsberger, aber auch mit den Olsbergern.

Ebenso wurden die Preise für bürgerschaftliches Engagement übergeben: In Antfeld führen Kevin Betten, Elena Bracht, Anna-Maria Grunwald, Fabian Lang und Olivia Wiemann ein attraktives Freizeitangebot für junge Menschen durch, in Assinghausen haben Andreas Nölke, Sebastian Middel, Niklas Mell und Daniel Mengeringhausen den Fußweg durch das „Wäldchen“ instandgesetzt. Annique Lelie kümmert sich in Bruchhausen um die Biotop-Lebewesen und die Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus im Naturschutzgebiet des Sternrodt-Lifts und in Brunskappel pflegt Kornelia Newiger Kirchhof und Friedhofsgräber. In Elleringhausen engagieren sich Lisa Hömberg, Lisa Wienand, Desiree Sellmann-Busch und Sophie Wiegelmann ehrenamtlich als Tanztrainerinnen und ebenso bringt sich Walter Middel herausragend im Tennisheim ein.

Nicole Freisen übernimmt in Elpe ehrenamtlich Pflege und Reinigung des Dorfgemeinschaftshauses und in Gevelinghausen pflegen Simone Flockenberg, Katrin Kleine, Christiane Loerwald und Heike Schneiders die Beete rund um die Friedhofskapelle. Kai Quellmalz kümmert sich in Helmeringhausen um die Pflege der Wegesränder rund um die „Buchhorst“ und ebenso engagieren sich dort Heinz und Ingrid Potthoff, Horst und Ruth Bialowons, Jochen Flenner, Annegret Reinhard und Angelika Hillebrand für Gestaltung und Pflege des Dorfplatzes. Jürgen Schmidt kümmert sich in Wiemeringhausen um die Pflege der Verkehrsinsel an der B480 Richtung Niedersfeld; Sebastian Moos, Dieter und Bettina Padberg sowie Katrin Vogel pflegen und gestalten den so genannten „Böhler Platz“. Und in Wulmeringhausen setzt sich Felix Rüther für die Pflege der Rasenflächen, Hecken und Wege rund um das Naturtretbecken ein.