Olsberg/Elleringhausen. Gleich an zwei derzeit nicht genutzten Stellen im Olsberger Stadtgebiet könnte sich künftig wieder „etwas tun“: Private Vorhabenträger möchten zum einen in einem Bereich der früheren Klinik am Stein eine Wohnbaunutzung etablieren. Und zum anderen soll eine gewerbliche Brachfläche im Süden von Elleringhausen mit einer Nutzung als Stellfläche sowie für Wohnbebauung revitalisiert werden.
Beide Projekte wurden jetzt in der jüngsten Sitzung des Ausschusses Planen und Bauen durch die jeweiligen Vorhabenträger vorgestellt. Konkret soll das derzeit leerstehende frühere Klinikgebäude in der Wattmeckestraße 7 in ein Wohngebäude mit voraussichtlich 19 Wohneinheiten umgebaut werden. Da die Fläche derzeit planungsrechtlich als Sondergebiet „Klinik“ festgesetzt ist, müssten dafür der Flächennutzungsplan geändert sowie zum anderen ein Bebauungsplan aufgestellt werden.
Zum einen sei es baulich eine sinnvolle Möglichkeit, in dem Gebäude Wohnraum zu schaffen, so Investor Prof. Dr. Peter Mommer aus Bochum, der das Projekt gemeinsam mit dem Unternehmen CS Immobilien GmbH aus Iserlohn umsetzen möchte. Und zum anderen sei in der Stadt Olsberg der entsprechende Bedarf an Wohnflächen zweifellos vorhanden.
Die geplanten Wohnungen sollen dabei 1 bis 4 Zimmer umfassen sowie eine Fläche von 35 bis 115 Quadratmeter haben. Insgesamt, so Peter Mommer, könnte so eine Wohnfläche von rund 1.200 Quadratmetern entstehen. Die baulichen Voraussetzungen in dem Gebäude seien gut; die bauliche Struktur erfordere nur mäßige Eingriffe. Letztlich, unterstrich Investor Mommer, gehe es auch darum, vorhandene Strukturen zu nutzen: „Innenentwicklung statt Neubau – das ist flächensparend und nachhaltig.“ Einstimmig beauftragten die Ausschussmitglieder die Stadtverwaltung, in Abstimmung mit den Vorhabenträgern die nötigen Planverfahren vorzubereiten.
In Elleringhausen möchte Gaspare Suriano das derzeit brach liegende Areal der früheren Firma Schmidt im südlichen Ortsbereich – in Nachbarschaft zu Sportplatz und Schützenhalle – einer neuen Nutzung zuführen. Er plant, im südlichen Bereich des Grundstücks Stellplätze für LKW, im mittleren Bereich Garagen und im nördlichen Teil acht Einfamilienhäuser zu errichten. Der Bedarf an LKW-Stellplätzen und ebenso Garagen sei da, unterstrich Gaspare Suriano, der in Winterberg einen KFZ-Betrieb leitet. Die Wohnhäuser, führte er auf eine entsprechende Anfrage von SPD-Fraktionschef Helmut Kreutzmann aus, sollen dabei ohne Unterkellerung auf der bestehenden Oberfläche errichtet werden.
Bedenken wegen möglicher Lärmemissionen äußerte Jean-Philippe Franke (CDU) – die könne dazu führen, dass die Nutzungen von Schützenhalle und Sportplatz eingeschränkt würden. Gerade die Schützenhalle werde regelmäßig für Veranstaltungen und Ferienlager genutzt. Eine „Dauernutzung“ der Stellflächen solle es nicht geben, so Investor Suriano – die LKW würden dort nur an den Wochenenden sein.
Bürgermeister Fischer betonte, dass man mit diesen Fragen „schon zwei bis drei Schritte zu weit“ sei – zunächst gehe es erst einmal darum, in einem gemeinsamen Termin mit allen zuständigen Fachbehörden – einem so genannten „Scoping-Termin“ – die Umsetzbarkeit zu prüfen – oder eben auch, ob es Gründe gibt, die gegen diese Pläne sprechen. Wolfgang Fischer: „Es ist vor allem positiv, dass sich auf einer Industriebrache wieder etwas tun soll.“
Einstimmig bei einer Enthaltung erteilten die Ausschussmitglieder der Stadtverwaltung den Auftrag, einen solchen frühzeitigen Behördentermin durchzuführen. Dessen Ergebnisse sollen dann in einer der nächsten Ausschusssitzungen vorgestellt werden.