Blitzmarathon als Aktionstag für die Verkehrssicherheit
BIV-Olsberg nutzt den Tag zur Schulung „Sehen und gesehen werden"
Es ist keine Frage des Lebensalters sondern der Aufmerksamkeit, die der Verkehrssituation geschuldet wird. Unter dem Motto „Sehen und gesehen werden" fand in Olsberg eine dreiteilige Veranstaltung für Kinder und erwachsene Menschen im Rollstuhl statt. Die Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen (BIV) in der Stadt präsentierte in Kooperation mit der Verkehrswacht Brilon und der örtlichen Polizei ein umfangreiches Angebot.
Verkehrswacht in der Schule an der Ruhraue
In einem abgedunkelten Raum der Schule an der Ruhraue wurde in spielerischer Form erkundet, was bei Dämmerung oder Dunkelheit nicht hinreichend zu sehen ist. Mit Begeisterung haben die Kinder reflektierende Gegenstände gesucht, sowie eine „Modenschau" mit Sicherheitsbekleidung durchgeführt. Spezielle Videofilme der Verkehrswacht, die von Bernd Henne sachkundig kommentiert wurden, zeigten Kinder im Straßenverkehr mit und ohne Leuchtmittel. Großes Erstaunen kam auf, als die Kinder sahen was ein Autofahrer aus zweihundert, hundert oder zwanzig Metern wahrnehmen kann. In jedem Fall war die Überraschung groß, als die Szenen aufgelöst wurden. Beeindruckt von diesen Versuchen waren alle Schülerinnen und Schüler bereit für die Geschwindigkeitsmessung an der Bruchstraße eine Warnweste zu tragen.
Schüler aktiv beim Blitzmarathon
Mit der Digitalanzeige der Stadt Olsberg wurde den Autofahrern kurz vor der Abfahrt zum Kindergarten die gefahrene Geschwindigkeit gespiegelt. Kurz darauf war die Verwunderung groß, als auch die Fahrer vom Polizisten Raphael Pavan angehalten wurden, die sich an die Geschwindigkeit in der Zone 30 gehalten hatten. Bei diesen bedankten sich die Kinder mit einer Tafel Schokolade und lobten sie für rücksichtsvolles Verhalten. Wer schneller unterwegs war wurde trotz Blitzmarathon nicht zur Kasse gebeten, sondern erhielt ebenfalls von den Kindern eine gelbe Karte mit der Bitte doch mehr Rücksicht zu nehmen und nicht schneller als erlaubt zu fahren. Diese erstmalige Aktion in Olsberg löste bei allen Beteiligten großes Verständnis und Freude über den süßen Lohn aus. Eine Fahrerin gab die Schokolade an die Kinder zurück mit dem Kommentar: „Esst ihr die Schokolade, ich bin schon dick genug und fahre auch ungesüßt vorsichtig"! Bei 105 Messungen in einer Stunde lautete das Fazit, etwa die Hälfte aller Autos waren zu schnell unterwegs. Die Spitzengeschwindigkeit lag in dieser Zeit allerdings unter 50 Km/h. Diese ist in dieser Zone gefährlich hoch, weil dort Kindergarten- und Schulkinder die Bruchstraße ohne Zebrastreifen überqueren müssen.